EPT Dublin – Urbanovich gewinnt, Bernies Zweiter

Nach einem denkwürdigen Heads-up gewinnt der polnische Superstars gegen den Studenten aus Deutschland. Es war die erste EPT in Dublin nach acht Jahren.

Es wäre zu wenig, nur zu sagen, dass Bernies sich tapfer gewehrt hätte, denn er begann das Heads-up mit einem riesigen Chipvorsprung und hätte durchaus auch als Sieger vom Tisch gehen können.

Am Ende gewannen jedoch die herausragende Qualität und die besseren Karten bei Dzmitry Urbanovich – nach über vier Stunden Heads-up.

605 Spieler hatten insgesamt an diesem Event teilgenommen, und der Sieger kassierte am Ende fast €600,000.

Einem Deal wollte der Pole nicht zustimmen. Er verließ sich offenbar auf seine Fähigkeiten und behielt am Ende Recht.

Nachdem die Spieler sich an den letzten beiden Tagen die Chips nur so um die Ohren geworfen hatten, begann auch der letzte Tag gleich mit einem Paukenschlag.

Jones und Kamatakis ohne Glück

Ganze vier Hände dauerte das Finale für Rhys Jones aus England, dem einzigen Land mit zwei Vertretern im Finale.

Es war sogar die einzige Hand, die Jones an diesem Tag spielte. Mit A-9 schob er seinen Stack in die Mitte.

Urbanovich hatte mit A-T den besseren Kicker und traf die Zehn schon im Flop.

Der Grieche Ilios Kamatakis fand nur wenige Möglichkeiten, ins Geschehen einzugreifen. Seine Draws kamen nicht an, und gute Hände blieben rar.

Zwar konnte Kamatakis einmal verdoppeln, als er schon der Shortstack am Tisch, war, doch nach weniger als 40 Händen war das Turnier auch für ihn beendet.

Gilles Bernies bezahlte das All-in des Griechen auf einem Flop Q 9 5 nach einigem Zögern mit A Q.

Kamatakis hatte nur K 9 zu bieten und fand keine Hilfe mehr auf Turn und River.

Bernies verdoppelt zum Chiplead

Von Anfang an war Shooting Star Dzmitry Urbanovich der große Favorit des Finales, und der Pole konnte trotz Schwächung durch eine Virusinfektion seine Stärke ausspielen.

Bei noch vier Spielern kam es dann aber zum ersten großen Aufeinandertreffen zwischen ihm und Gilles Bernies.

In einem Battle oft he Blinds füllte Bernies mit A Q nur auf. Urbanovich fand 8 8 und erhöhte.

Bernies setzte eine 3-Bet an, Urbanovich ging all-in, und Bernies überwand sich zu einem Call. Der Deutsche traf das As auf dem Turn und übernahm den Chiplead.

Der Deutsche war vor Beginn des Finaltags noch als größter Außenseiter gehandelt worden, konnte aber eine Reihe guter Spielzüge zeigen.

Hinzu kam, dass er auch vom Kartendeck mit zahlreichen starken Händen begünstigt wurde.

Doch es sollte lange dauern, bis der nächste Spieler ausschied.

Doppelschlag

Bernies erarbeitete sich in der Folge einen klaren Chiplead. Als er die Zehn-Millionen-Chips-Mauer durchbrach, hatte er mehr Chips vor sich liegen als die anderen drei Spieler zusammen.

Nachdem über 50 Hände kein weitere Spieler den Tisch verlassen musste, kam es dann zu zwei Bustouts in aufeinanderfolgenden Händen.

Beide Male war es Bernies, der die Gewinnerhand hielt. Gegen Patrick Clarke hielt er Damen gegen A-2, und in der folgenden Hand schob der Deutsche mit einem Paar Fünfen all-in, wurde von Sidhu und A-6 bezahlt und gewann den Flip.

Heads-up

Das letzte Duell begann mit einem 5:1 Chipvorteil für Gilles Bernies, doch der Favorit kämpfte sich näher und näher heran und übernahm schließlich den klaren Chiplead.

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Das Heads-up dauerte über vier Stunden

Auf einem Flop K J 8 hielt Urbanovich 8 5. Bernies hielt 4-2o und beschloss zum falschen Zeitpunkt, seinen Kontrahenten aus der Hand zu betten.

Urbanovich bezahlte Bernies‘ All-in sofort und hielt nun seinerseits einen 5:1 Vorsprung.

Schon in der nächsten Hand hätte das Turnier vorbei sein können, aber Bernies traf mit A-8 gegen Urbanovichs A-Js zwei Achten auf dem Board gegen den Nut Flush Draw des Polen.

Im weiteren Verlauf des Heads-up kam es noch zu einer Serie solcher Hände (nachzulesen im deutschen PokerStars-Blog von Robin Scherr), aber letztlich konnte sich der Pole durchsetzen.

Die Entscheidung

Der größte Pot des Turniers brachte die Vorentscheidung in diesem letzten Duell. Bernies füllte vom Button nur auf mit

   

Urbanovich nahm seine Option nicht wahr. Er hielt

   

Der Flop fiel

     

Bet Urbanovich, call Bernies. Auf dem Turn kam die

 

Urbanovich setzte erneut an, Bernies erhöhte mit seinem Flush Draw, Urbanovich ging mit einer 3-Bet noch einmal darüber, und Bernies entschied sich zum All-in. Snap-Call von seinem Gegner aus Polen.

Zwar lag Urbanovich hier mit über 70% Equity vorn, doch ein Karo hätte das Turnier zugunsten von Bernies beendet – bzw. beenden können. Der River war die

 

Bernies traf seinen Flush, doch die Zehn bracht Urbanovich das Full House und einen 15 Mio. Chips großen Pot.

Von diesem Schlag erholte sich der Deutsche nicht mehr. Zehn Hände später war das Turnier vorbei, und es war nur passend, dass eine weitere Monsterhand das Finale entschied.

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Erster Triumph bei einem EPT Main Event für Dzmitry Urbanovich.

Ein Paar Könige bei Dzmitry Urbanovich machten seinen Triumph perfekt. Bernies hatte mit Q-7 vergeblich versucht, die Blinds zu stehlen.

Am Ende gewann der bessere Spieler. Bernies war offenkundig erschöpft, aber ein fairer Verlierer. Er wäre sicher der erste, der Urbanovichs Überlegenheit anerkannt hätte.

Damit endet die EPT Dublin, und der Tross macht nun fast zwei Monate Pause. Dann folgt das Saisonfinale in Monte Carlo.

PokerListings wird jedoch schon in zwei Wochen wieder auf Tour sein, dann beim 888Live Local Event im Aspers Casino in London. Mit dabei auf jeden Fall auch Dominik Nitsche, der hier am letzten Tag seine geradezu unheimliche Erfolgsserie fortsetzte und Zweiter in einem €5k Turbo Event wurde.

Payouts am Finaltisch

Dzmitry Urbanovich, €561.900
Gilles Bernies €349.800
Kuljinder Sidhu, €250.300
Patrick Clarke, €193.650
Iliodoris Kamatakis, €152.600
Rhys Jones, €119.450

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