Video der Woche – Die Leiden des Andrew Feldman

Der fünfzehnminütige Zusammenschnitt zeigt einen Mann am Rande des Nervenzusammenbruchs – und einen Gegner, der das krasse Gegenteil verkörpert.

Andrew Feldman vs. Andy Frankenberger, Finale der PartyPoker Premier League 2011

In dieser Woche präsentieren wir ein Duell, bei dem beide Spieler im Grunde schon Sieger sind.

Gespielt wird das Finale der PartyPoker Premier League 2011, und sowohl Andrew Feldman als auch Andy Frankenberger haben schon $65.000 sicher.

Auf ihrem Weg ins Finale ließen die beiden schon einmal Spieler wie Sorel Mizzi und Max Pescatori und könnten sich glücklich schätzen, nun im finalen Heads-Up den Sieger und Gewinner weiterer $35.000 auszuspielen.

Doch während Andy Frankenberger fast buddhistisch das Geschehen über sich ergehen lässt und keinen Mucks von sich gibt, macht Andrew Feldman einen arg strapazierten Eindruck.

Schon sein Verdoppler zu Beginn, bei dem er seinen Flush Draw trifft, aber noch vier gegnerische River-Outs überstehen muss, bringt ihn unübersehbar an seine psychischen und physischen Grenzen.

Von diesem Moment an läuft aber pokertechnisch überhaupt nichts mehr für den ehemaligen Full-Tilt-Pro.

Erst wird er mit einem saftigen Raise aus der Hand geblufft, ehe er in der letzten Hand dramaturgisch höchst wirkungsvoll einen Bad Beat verabreicht bekommt – seine Reaktion darauf am Ende des Videos sollte man auf keinen Fall versäumen!

Matt Frankenberger poker player

Brottrocken – Andy Frankenberger.
 

Eigentlicher Höhepunkt des Films ist aber Feldmans erbittert vorgetragener Wunsch, doch endlich ein Getränk zu bekommen.

Lächerlich sei es, dass man ihm nicht mal ein Glas Wasser hinstellen könne, ein absoluter Witz sei das.

Bis zum Ende wartet Feldman vergeblich auf sein Wasser – und als Zuschauer fragt man sich, ob dies oder die verlorene letzte Hand der Grund für seine doch recht heftige Reaktion ist.

Andrew Feldmans Auftritt im Finale der PartyPoker Premier League 2011 ist ein einzigartiges Schauspiel, wie ein Pokerspieler seine Emotionen unverhohlen nach außen kehrt.

Oft wird kritisiert, dass Spieler auf gewonnene Hände oder Turniersiege zu nüchtern reagieren würden, doch ist ein Spektakel wie das von Feldman sicher auch nicht jedermanns Sache.

Geradezu antithetisch steht dem der brottrockene Andy Frankenberger gegenüber, dem nicht einmal der Sieg ein Lächeln auf die Lippen zaubert.

Wie immer man zu Emotionen am Pokertisch steht, eins ist gewiss: Andrew Feldman hat sich zwar vom Poker zurückgezogen, sein Auftritt aus dem Jahr 2011 aber wird unvergesslich bleiben. 

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